Wachenheim auf gutem Wege in die Zukunft —
Die Wachenheimer bringen ihren Ort seit der Jahrtausendwende mit Ausdauer und viel persönlichem Einsatz auf einen zukunftsfähigen Weg. In regelmäßig tagenden Arbeitskreisen werden Zukunftsperspektiven und Leitbilder für eine zeitgemäße Gestaltung und Entwicklung der Zellertal Gemeinde erarbeitet. Viele Ideen werden gesammelt und diskutiert.
Dabei wird ausgelotet, ob die Vorschläge in Bezug auf wirtschaftliche Initiativen ins Ortsentwicklungskonzept passen oder auch bürgerschaftliches Engagement die Gemeinde im Hinblick auf soziale und kulturelle Aktivitäten voranbringt. Viel Augenmerk wird dort auch auf die zukunftsfähige Dorfentwicklung, wie das Erscheinungsbild, Erhaltung, bzw. stilgerechter Erneuerung alter Baustrukturen und die evt. mögliche neue Nutzung ehemaliger, nicht mehr benötigter landwirtschaftlicher Gebäude, gelegt.
Außerdem wird überlegt, wie die Grüngestaltung innerhalb des Ortes, den Hofreiten, Gärten und Wirtschaftswegen verbessert werden kann. Die Optimierung der Verkehrssicherheit der den Ort in einer Länge von 1,4 km durchziehenden und mit über 8000 Fahrzeugen täglich befahrenen Bundesstraße 47 ist ein weiterer Schwerpunkt.
2014 wurden diese Bemühungen erstmals im Landeswettbewerb: Unser Dorf hat Zukunft mit einem Sonderpreis für die Innenentwicklung ausgezeichnet. In diesem Jahr beteiligen sich die Wachenheimer erneut am Wettbewerb und konnten vor einem Monat in der Sonderklasse des Kreiswettbewerbs mit einem ersten Platz punkten.
Die nächste Hürde im Wettbewerb stand nun am vergangenen Dienstag im Gebietsentscheid an. Erheblich höher lag hier die Messlatte. Mit 17 Orten aus den Kreisen Kaiserslautern, Mainz-Bingen, Bad Dürkheim, dem Donnersbergkreis, der Südwestpfalz, Germersheim und der Stadt Alzey, Ortsteil Weinheim, hatte sich die Gemeinde zu messen. Wie schon beim Kreiswettbewerb waren die Wachenheimer gut vorbereitet.
Im Bürgerhaus war wieder eine übersichtliche und aussagefähige Präsentation sämtlicher Aktivitäten von Gemeinde, Vereinen und Bürgern zu sehen. Unsere syrischen Freunde präsentierten erneut eine Auswahl an herzhaftem und süßem Gebäck.
Die Teilnehmer der Arbeitskreise und Vereinsvertreter erteilten der fünfköpfigen Bewertungskommission sach- und fachkundige Auskünfte. Ortsbürgermeister Dieter Heinz und die Beigeordneten Thomas Korell und Harald Kammer, sowie Dennis Zimmermann, stellvertretender Bauamtsleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Monsheim und Moderator des Arbeitskreises, unterstützten fachkundig, und begleiteten den anschließenden Ortsrundgang. Innerorts erfolgten kurze Einblicke in das sanierte Objekt der Familie Hoppe in der Hauptstraße und die Dorfschmiede. Die Vinothek Westwind der Familie Hein, modernstes Bauwerk im alten Ortskern und das Schlossgut der Familie Lüll, ältestes und das Dorfbild dominierende und bestimmende Bauwerk mit seiner Parkanlage aus dem 19.Jahrhundert waren für die Kommissionsmitglieder eine ebenso beachtenswerte Darstellung des Ortes, wie die Gestaltung des Friedhofsbereiches und der am letzten Wochenende enthüllte Gedenkstein für ehemals jüdischen Wachenheimer Mitbürger.
Abschluss der Ortsbegehung war nach 1 ½ Stunden das neu erbaute Ausstellunggebäude des Autohauses Stabel.
Kommissionsleiter Thilo Gruber in seinem kurzen Fazit: „Wir konnten einen sehr gut strukturierten Ort sehen, den es sich lohnt, zu besuchen“.
Über die bauliche Gestaltung des Ortes befand Dorfplaner Hans-Jürgen Wolf: „Die moderne Vinothek im Ort ist gewöhnungsbedürftig, passt sich aber ins Ortsbild ein. Er empfahl dem Gemeinderat darüber hinaus eine Gestaltungssatzung auf den Weg zu bringen, um harmonisches, landschaftsgerechtes Bebauen zu gewährleisten.
Die Innenentwicklung und die wirtschaftlichen Initiativen sah Juror Michael Kleemann auf gutem Wege. Seither noch ungenutzte Innenbereiche zu integrieren sei zukunftsweisend. Beispielhaft hierfür kann der kürzlich im Gemeinderat verabschiedete Bebauungsplan: “Hinter der Mühlgasse“ genannt werden.
Die Grüngestaltung in der Gemarkung mit ihren starken Natur- und Tierschutz Aspekten fand Kommissionsmitglied Tatjana Fuchs vorbildlich.
Und das bürgerliche Engagement, wie z.B. beim Arbeitskreis, der Flüchtlingsbetreuung oder in der Bücherei zu sehen, sei eine sehr positive Sache , so Gutachterin Gabriele Rahner.
Ortsbürgermeister Dieter Heinz sagte in seinem Schlusswort: „Wir sind bemüht, unsere Gemeinde wohn- und lebenswert zu gestalten. Ich danke allen die daran aktiv mitarbeiten.
Wir hoffen nun, dass wir uns im Gebietswettbewerb an vorderer Stelle platzieren und mit etwas Glück den Landesentscheid erreichen.