Der Wachenheimer Ehrenbürger: Johannes Würth

Zeit seines Lebens blieb Johannes Würth seiner rheinhessischen Heimat und insbesondere seinem Geburtsort Wachenheim verwachsen. Mit Ausnahme seiner Studienjahre in Marburg, wo er evangelische Theologie studierte, verbachte er sein gesamtes Berufsleben als evangelischer Pfarrer in Appenheim bei Bingen und in Harxheim vor den Toren von Mainz. Johannes Würth kam am 30. Januar 1865 im damals zum Großherzogtum Hessen gehörenden Wachenheim an der Pfrimm zur Welt, wo er am 13. Januar 1947 verstarb.

In seiner Appenheimer Zeit, 1891 bis 1908, er war dort Ostern 1891 ordiniert worden, widmete er sich schon intensiv heimatgeschichtlicher Themen. Sie sind durch ihre lebendig bunte Darstellung auch in heutiger Zeit für den Heimatkunde Interessierten noch flott zu lesen und vermitteln viele Einblicke in längst vergangenes dörfliches Leben und Brauchtum.

Würth wuchs in einem bäuerlichen Betrieb in Wachenheim auf. In Worms besuchte er das Gymnasium.

Es ist von ihm überliefert, dass er seiner Begabung wegen, den Dingen gründlich auf den Grund zu gehen, Jura studieren wollte. Sein Vater habe ihm dies aber mit der Argumentation ausgeredet, dass mit der Juristerei nicht viel anzufangen sei und diese vor allem keine sichere Lebensgrundlage biete. Und so begann der schon in der Kindheit historisch interessierte Johannes das Studium der Theologie an der theologischen Fakultät der Universität Marburg.

In Appenheim war Pfarrer Würth bis 1909 tätig und hat in dieser zeit seine umfangreiche „Geschichte der Gemeinde und Pfarrei Appenheim“ verfasst. Ab 1909 bis zu seiner Frühpensionierung 1920 betreue Würth die evangelische Gemeinde zu Harxheim. Seinen Lebensabend verbrachte er mit seiner Ehefrau – die Ehe war kinderlos – in seinem Geburtsort.