Gemeinde errichtet bis Oktober Übergangs-KiTa auf dem Sportplatz
WACHENHEIM / MÖLSHEIM – Das Desaster um den Neubau der Kindertagesstätte in Wachenheim zieht immer weitere Kreise und beschäfigt wohl noch über Jahre die VG-Verwaltung, den Ortsgemeinderat und letztlich wohl auch die Gerichte. Bekanntlich kam es durch die Unachtsamkeit eines Handwerkers bereits im Dezember 2024 zu einem Wasserschaden, wodurch ein Teil des Gebäudes bis heute nicht nutzbar ist. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde festgestellt, dass auch von außen Wasser in eigentlich nicht sichtbare Gebäudeteile eindringen kann. Dies führt zu Schädigungen der tragenden Holzkonstruktion und zur Vernässung der Dämmmaterialien in Boden und Wänden. Eine dadurch bedingte Bildung von Sporen kann ebenfalls mittelfristig nicht ausgeschlossen werden.
Obwohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung und die Verantwortlichen der Ortsgemeinde Wachenheim in den letzten Monaten und insbesondere auch während der Ferien sowie an den Wochenenden mit Hochdruck versucht haben, die Schadensursachen zu ermitteln, die Verantwortlichen zur Nachbesserung aufzufordern und Sanierungsmaßnahmen zu beschleunigen, stellt sich die Gesamtsituation heute problematischer dar, als noch vor einigen Wochen.
Ständig neue Mängel
Der von der Gemeinde beaufragte renommierte Sachverständige konnte seinen Abschlussbericht, welcher Grundlage der Sanierungsmaßnahmen, aber auch für Schadensersatzforderungen gegen die Beteiligten sein wird, noch nicht vorlegen, weil ständig neue Mängel entdeckt werden. Zusammenfassend kann bereits heute festgestellt werden, dass es sich um eine Verkettung von Planungsund Ausführungsfehlern handelt, welche mehrere Fachplaner und Handwerksbetriebe zu verantworten haben. Die Schadenssumme liegt nach ersten Schätzungen des Gutachters im 7-stelligen Bereich!
Die Wiederherstellung einer neuwertigen und betriebsbereiten Kindertagesstätte wird nach heutigem Kenntnisstand eine Generalsanierung des Neubaus erforderlich machen. Während dieser Zeit ist kein KiTa-Betrieb in den Räumlichkeiten möglich. Es ist von einer Sanierungszeit von mindestens 6 – 12 Monaten auszugehen. „Zum Schutz der Gesundheit der Kinder und des KiTa-Personals haben wir in der vergangenen Woche die Entscheidung getroffen, dass die Einrichtung nach den Ferien nicht wieder geöffnet werden kann und stattdessen Ausweichmöglichkeiten gesucht und schnellstmöglich nutzbar gemacht werden,“ bestätigt VG-Bürgermeister Ralph Bothe.
Für die Dauer der Sanierungsarbeiten wird auf dem Wachenheimer Sportplatz eine voll funktionsfähige dreigruppige Kindertagesstätte in Modulbauweise errichtet. Die Anlage wird aus 25 Modulen bestehen und in der 41. oder 42. Kalenderwoche betriebsbereit sein. Bis dahin wird der KiTa-Betrieb vorübergehend im Bürgerhaus Wachenheim stattfinden. Dazu wird nicht nur die ursprüngliche Übergangsgruppe im Untergeschoss reaktiviert, sondern auch der große und kleine Saal des Gebäudes umgestaltet und genutzt. Im großen Saal wird eine drei Meter hohe Lärmschutzwand aus schallabsorbierendem Material errichtet, um die Nutzung durch zwei Gruppen zu ermöglichen.
Alle sonstigen Nutzungen des Bürgerhauses müssen für den Zeitraum des KiTa-Betriebes leider entfallen. Derzeit holt die Verwaltung alle notwendigen Genehmigungen für die Übergangslösung ein und führt die erforderlichen Umbauarbeiten, sowie den Umzug von Einrichtungsgegenständen und Spielmaterialien durch. Dadurch kann in enger Abstimmung mit der KiTa-Leitung ab Montag, 18.08.2025 die KiTa in Form einer Bedarfsgruppe laut Notfallplan öffnen. Ab Mittwoch, 20.08.2025 kann der KiTa-Betrieb in vollem Umfang in der Zeit von 07:15 Uhr bis 15:00 Uhr im Bürgerhaus Wachenheim stattfinden.
Ralph Bothe und Ortsbürgermeister Dieter Heinz lobten das herausragende Engagement der KiTa-Leitung und des gesamten Teams sowie der VG-Bauabteilung. Sie dankten insbesondere den Eltern, aber auch den Vereinen und sonstigen Nutzern des Bürgerhauses für ihr Verständnis und ihre Mitwirkungsbereitschaft.
„Ich sage Ihnen gemeinsam mit der KiTa-Leitung zu, dass wir auch weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun werden, um für Ihre Kinder und Sie ein möglichst verlässliches Betreuungsangebot zu gewährleisten und den hohen pädagogischen Anforderungen an eine zeitgemäße KiTa-Betreuung gerecht zu werden,“ so Bothe gegenüber den Eltern.
Quelle Amtsblatt der VG-Monsheim vom 16.08.2025