Begehung durch die Landeskommission —
Am Ball bleiben, eine bekannte Lebensweisheit. Dies gilt besonders auch für Dorfgemeinschaften, wollen diese Zukunftsperspektiven und Leitbilder für ihre Bewohner jeden Alters entwickeln und ausbauen. Ein Ziel, was die Wachenheimer seit vielen Jahren stets mit nach vorne gerichtetem Blick ernsthaft verfolgen, sie fordert. Sichtbar wird dies an vielen Stellen im Dorf. Da wird beispielsweise im alten Ortskern herkömmliche Bausubstanz, ehemals landwirtschaftlich genutzt, wieder entdeckt, fachgerecht saniert und zu Wohnzwecken umgenutzt. Und Wachenheim mehrt verstärkt seinen Ruf als Weinbauort durch schmuck ausgebaute Winzerhöfe und Probierstuben. Hinzu kommt, dass seit Mitte der 1970er Jahre durch eine großzügige offene Wohnbebauung Richtung Niefernheim – Zellertal der Ort zahlreiche Neubürger hinzugewonnen hat.
All dies veranlasste die Wachenheimer im laufenden Jahr wieder einmal am Landeswettbewerb in der Sonderklasse „Unser Dorf hat Zukunft“, letztmals war dies 2014, wo man mit einem Sonderpreis für eine gelungene Innenentwickelung belohnt wurde, teilzunehmen. Eine richtige Entscheidung des Gemeindevorstandes. Denn: Wie bei einem sportlichen Wettbewerb stellten sich Wachenheimer zunächst einem Kreisentscheid, der sie als Beste bewertete. Logisch dann sich der nächsten Stufe, dem Gebietsentscheid zu stellen, der mit einem zweiten Platz endete und die Möglichkeit für den heute stattgefundenen Landesentscheid ermöglichte.
Wachenheim war die letzte zu bewertende Ortschaft. Insgesamt hatte sich die Gemeinde mit weiteren elf Orten in der Sonderklasse in Gebietsentscheiden qualifiziert.. Diese kamen aus dem Rhein-Lahn-Kreis, dem Westerwaldkreis, den Landkreisen Altenkirchen, Ahrweiler, Mayen-Koblenz, dem Eifelkreis, dem Kreis Birkenfeld der Südwestpfalz und dem benachbarten Donnersbergkreis.
Wachenheim einziger Vertreter Rheinhessens, war für die aktiven Wachenheimer eine besondere Sache. Allein schon dadurch, dass Landrat Ernst-Walter Görisch zu diesem Termin ins Zellertal gekommen war.
Die fünfköpfige Bewertungsjury, unter Leitung von Franz Kattler, Referatsleiter – Dorferneuerung- beim Ministerium des Innern begann ihre Bewertungsrunde im Bürgerhaus, wo sie von Ortsbürgermeister Dieter Heinz und zahlreichen aktiven Bürgern empfangen wurde.
Wie schon bei den Bewertungsgängen im Kreis- und Gebietsentscheid wurde der Jury in einer vielseitigen informativen guten bildlichen und textlich sachlichen Darstellung sämtliche Ortsaktivitäten und Zukunftsaufgaben dargestellt und der Jury durch Mitarbeiter der örtlichen Arbeitskreise und des Moderators der Arbeitsgruppen Dennis Zimmermann, Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Monsheim, erklärt und erläutert.
Beim folgenden Ortsrundgang im alten Dorfkern ging es zunächst zur historischen Dorfschmiede aus dem 19.Jahrhundert. Ein Sprung ins 21.Jahrhundert war nachfolgend der dominierende Neubau der Vinothek Hein, dem Schloss gegenüber, Kontrastprogramm, in die Dorfstruktur jedoch gut eingepasst. Das Schlossgut Lüll, mit seinen allseits beliebten Eventräumen in den ehemaligen Viehställen, ein Highlight. Der im 19.Jahrhundert gestaltete Schlosspark, gepflegt und stets zu beschaulichem Rundgang einladend. Der in sehr gepflegtem Zustand stehende Friedhof mit verschieden gestalteten Bestattungsfeldern, Urnenfeldern, anonymen Grabstätten. Und letztendlich beeindruckte die Kommission noch die erst im Juni eingeweihte Gedenkstelle für die ermordeten Wachenheimer jüdischen Mitbürger.
Fazit: Die anschließenden Statements der Jury im Hofe der Familie Hoppe in der Hauptstraße waren durchaus positiv. Die Präsentation im Bürgerhaus wurde dabei erwähnt, die Gestaltung der Innenbereiche, der Internetauftritt der Gemeinde , letztendlich das Umfeld um den Ort mit seinen erfolgten zahlreichen naturgestalteten und erhaltenden Maßnahmen beeindruckte die Kommission.
Die Wachenheimer hoffen nun, dass sie im Landesentscheid wieder an vorderer Stelle abschneiden.